SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR
Work in progress seit 1998;

Die Werkserie kommentiert den Topos des Selbstbildnisses in der Kunst und ist auch eine Auseinandersetzung des Künstlerpaares mit sich selbst als Künstlerpaar.
Die Arbeiten entstehen meist für die traditionellen Jahres- bzw. Weihnachtsausstellungen in den Kunstinstitutionen, die dem Künstlerpaar nahe stehen.

I

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR I (die geöffnete Kammer)
1998, Kunsthaus Langenthal

Das Künstlerpaar liess sich beim Liebesakt von einer grossen Lochkamera aufzeichnen. Die Belichtungszeit betrug ca. 20 Minuten. I wurde von der Kunstkommission des Kantons Bern aus moralischen Gründen nicht angekauft.

II SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR II (wir haben unsere farbigen Bilder vergrössern lassen)
1999, Kunsthaus Langenthal

II wurde auf Wunsch der Kuratorin selbstzensuriert, allerings waren rsbmc nicht bereit, alle Bilder, auf denen nackte Haut zu sehen war, aus der Ausstellung zu entfernen. Der Untertitel (Wir haben unsere farbigen Bilder vergrössern lassen) bezieht sich auf ein Zitat der Schweizer Foto- und Videokünstlerin Annelies Štrba zu ihrem Werk «Shades of Time». Das Künstlerpaar fotografierte sich mit einer Polaroidkamera gegenseitig in intimen häuslichen Situationen mit Stofftierchen im Arm.
III SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR III (Im richtigen Licht)
2000, CentrePasquArt Biel/Bienne

Neu in Biel wohnhaft – als artist-in-residence im Atelier Robert – liess sich das Künstlerpaar in sieben kommerziellen Bieler Fotostudios porträtieren und stellte sich dem Bieler Publikum vor.
IV SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR IV (Selbstportrait als Künstlerpaar)
2001, CentrePasquArt Biel/Bienne

IV war eine Auftragsarbeit an den Maler Claude Hohl. In dieser Schaffensphase malte Hohl jedes Bild gleichzeitig zweimal, so auch das in Auftrag gegebene Gemälde. Er erlaubte sich, das zweite Bild unter seiner Autorenschaft für dieselbe Weihnachtsausstellung einzureichen. Die beiden Bilder wurden von der Ausstellungskommission getrennt im 1. und 2. Stock, jedoch an identischer Stelle, «übereinander» gehängt. Claude Hohls Bild war günstiger und wurde verkauft.
V SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR V (OH MY GODS)
2002, Kunsthaus Centre d'art CentrePasquArt Biel/Bienne

V zeigt das Künstlerpaar im Angesicht und Augenlicht seiner Ikonen: Marcel Duchamp, Clown, Affe, Dolores Denaro, Harald Szeemann, Adobe-Bottichelli-Venus, Sathia Sai Baba, Jungfrau von Guadalupe.
VI SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR VI (ZEUS UND ATHENA)
2003, Kunstmuseum Bern

Die beiden Selbstporträts überdeckten die beiden Medaillons mit Zeus und Athena über dem Eingang des Kunstmuseums Bern anlässlich der Übergabe des Preises der Kunstkommisssion der Stadt Bern an Haus am Gern. Das Künstlerpaar stellt Bruce Naumans Werk «Self Portrait as a Fountain» nach.
VII SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR VII (SPLASH)
2003, Kunsthaus Centre d'art CentrePasquArt Biel/Bienne

Auf dem Jahrmarktstand sind sie zu kaufen, die faszinierenden 3D Sujets im Glaskörper – meist jedoch Baudenkmäler oder Tiere. (SPLA SH) entstand mit viel Geduld in der Rätselerlebniswelt Mystery Park bei Interlaken.
VIII SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR VIII (speedcontrol)
2004, CentrePasquArt Biel/Bienne

VII blitzte ein Radargerät der Kantonspolizei Solothurn. Die beiden Arbeiten wurden von der Ausstellungskommission getrennt im 1. und 2. Stock, jedoch an der identischen Stelle, «übereinander» gehängt.
IX SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR IX (DNA 4U)
2005, CentrePasquArt Biel/Bienne

DNA des Künstlerpaares, eingefärbt, eingebettet in eine Matrix in einem Anhänger. IX wurde in der Ausstellung vom Aufsichtspersonal getragen.
X SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR X (Così fan tutte!)
2006, Kunsthaus Centre d'art CentrePasquArt Biel/Bienne

Haus am Gern liess von Dirk Bonsma ein Porträt des Künstlerpaares entwerfen. Dirk Bonsma ist einer der grossen Illustratoren von Plattencovers und Konzertplakaten der internationalen Independentszene. Dem Publikum wurde das Porträt an der Austellungseröffnung wie bei einem Konzertbesuch zur Quittung auf einen Körperteil nach Wahl gestempelt.
XI SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XI (LA RIVOLUTIONE SIAMO NOI)
2007, CentrePasquArt Biel/Bienne
2008, SUBSTITUT, Raum für aktuelle Kunst aus der Schweiz, Berlin

Haus am Gern zitiert Joseph Beuys’ gleichnamiges Werk von 1972. Die beiden Sprechblasen aus weissem Polyethylen sollen in gleicher Höhe auf der Vor- und Rückseite einer Wand befestigt werden. Wo die Sprechblasen auslaufen, soll ein kleines Loch die Wand durchstossen. Trotz Bedenken seitens der Direktion des CentrePasquArt nahm die Jury das Werk in die Ausstellung auf. Erst nach der Unterzeichnung eines Vertrages, in dem Haus am Gern die Haftung für jegliche Folgeschäden an der Bausubstanz des CentrePasquArt akzeptierte, durfte ein von der Direktion autorisiertes Baugeschäft das faustgrosse Loch in die Wand bohren. In Berlin war das Loch in der Mauer kein Problem.
XII SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XII (absent)
2008, Fotografie für Einladungskarte und Plakat zur Weihnachtsausstellung im CentrePasquArt Biel/Bienne

Das Künstlerpaar ist auf diesem Bild abwesend. Es stand hinter der Kamera.
XIII SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XIII (Theory & Praxis)
2009, Weihnachtsausstellung Kunsthalle Bern

Die Baumwollhandschuhe mit aufgedruckten Porträts des Künstlerpaares wurden vom technischen Personal der Kunsthalle Bern während des Aufbaus der Weihnachtsausstellung 2009 getragen und danach in der Ausstellung ausgestellt.
XIV SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XIV (Huis clos)
2010

Hommage an Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. 1929 schoss Simone de Beauvoir an einem Fotoschiessstand in Paris mit geschlossenen Augen ein Selbstporträt des Paares.
XV SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XV (nos Aventures)
2010, Kunsthalle Bern

XV entstand für die Monografie von Haus am Gern. In jedem der 20 Monografiehefte ist ein Selbstportrait abgebildet. Das in den Sprechblasen eingefügte Zitat «L’oeuvre d’art n’a pas d’idée, elle est idée» lautet auf deutsch «Das Kunstwerk hat keine Idee, sondern es ist selbst eine Idee» und stammt vom Kunsthistoriker Konrad Fiedler (1841–1895)
Konrad Fiedler; Aphorismus 77, S. 45 in Band 2 der Schriften zur Kunst
(ed. Boehm, 1971, 2. Ausgabe 1991)
XVI SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XVI (SVP)
2011, Marks Blond Project R.f.z.K.

Intervention von Haus am Gern für die «Cantonale Berne Jura» Weihnachtsausstellung 2011/2012
Kunsthalle Bern, Stadtgalerie PROGR Bern, Cafete Reitschule Bern, Kunsthaus Langenthal,
Kunstmuseum Thun, Kunsthaus Interlaken, Centre d'Art Jurassien Moutier, Centre Pasquart Biel/Bienne

Acht Kunst-Institutionen der Kantone Bern und Jura haben 2011 unter dem Titel «Cantonale Berne Jura» zum ersten Mal eine gemeinsame Weihnachtsausstellung lanciert. Kunstschaffende konnten sich für die Teilnahme in einer bestimmten Institution bewerben oder auch mehrfach ausgestellt werden. Haus am Gern bewarb sich mit einem Projekt für den Off-Space «Marks Blond Project R.f.z.K.» in Bern im Wissen, dass Marks Blond zur Zeit über keinen eigenen Ausstellungsraum verfügt.
An jede der acht Institutionen liess Haus am Gern während der Vernissage von einer ortsansässigen Pizzeria zwei Pizzas an Marks Blond ausliefern. Die Pizzas wurden von den jeweiligen Pizzaiolos als Porträts nach einer Fotografie von Rudolf Steiner und Barbara Meyer Cesta gestaltet. Die Pizzas wurden – nach einer Rede von Daniel Suter (Marks Blond Project) – fotografiert und ans Publikum zum Verzehr verteilt. Die Abbildungen der Pizzen wurden am folgenden Tag in die jeweiligen Ausstellungen integriert. Damit erhielt Marks Blond Project in jeder Institution ein eigenes Territorium.
XVII SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XVII (R-G-Y)
2011, Nachbilder, Kino Kunstmuseum

Inspiriert vom Videopionier Peter Campus und dessen Video R-G-B von 1974, das die spezifischen Charakteristika der Videotechnologie zum Thema macht. In verschiedenen Versuchsanordnungen zeigt Campus, wie Lichtfarben sich addieren und neue Farbtöne erzeugen.

«R-G-Y» zeigt das Künstlerpaar im Licht einer Verkehrsampel.

XVIII SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XVIII (Tiere, die von weitem wie Menschen aussehen)
2012, JOUPH Fototage Biel, Jahresausstellung Kunstmuseum Solothurn

Ameisen sind unentwegt am Arbeiten. Im Hochsommer meiden sie die heisse Oberfläches ihres Nests und ziehen sich ins Innere zurück. Das Künstlerpaar hat bei Sonnenhöchststand seinen Schatten auf Ameisennester gelegt und die Insekten diese Silhouetten fleissig nachgebildet. Dabei ist eine Metapher für die Fotografie – die analoge wie die digitale – entstanden. Und eine Fabel über das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
XIX SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XIX (Menschen, die von weitem wie Fliegen aussehen)
2012, Cantonale Berne, Kunsthaus Centre d'art Centre PasquArt Biel/Bienne

Von weitem fliegen Fliegen durch die Bilderreihe. Nur dem indiskreten Blick geben die Miniaturzeichnungen die sieben Liebesakte preis.
XX

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XX (Multiplikator)
2013, Ich. Du. Die Anderen - Künstler porträtieren Künstler Kunstmuseum Olten

Spiegelinstallation. Die Spiegel verfünfachen einen Apfel, einen Stuhl und und ein Tischsegment zu einer häuslichen Szene und reflektieren den Kontext, z.B. Ausstellungsraum und Publikum.

XXI

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXI (Know The Knoll)
2014, Know The Knoll, Kunsthaus Centre d'art CentrePasquArt Biel/Bienne

Das Objekt, eine Steinschleuder (eigentlich Zwille) ist aus Fahrradschläuchen, die den Schleudergummi von 27 Metern bilden und sich etwa um das fünffache dehnen lassen, einer eigens gesuchten Astgabel von ca. 45°, und einem Stück Leder eines alten Schuhes als Halterung der Munition gebaut. Die Astgabel ist mit Schnitzereien und den Buchstaben B und R verziert. Als Munition dient ein Meteorit (Eisenmeteorit, Rohstein, Fundort Sibirien), ein Festkörper kosmischen Ursprungs.

XXII

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXII (Happy Planet)

2014/2019, 800 handbemalte Baumscheiben, verschiedene Holzsorten; weisse und schwarze Farbe; Masse variabel; gesamte Bodenfläche eines Raumes. (Je ein Scheibenpaar sollte nach Gutdünken an einer Wand aller anderen beteiligten Institutionen der Cantonalen genagelt werden.) Wurde von keiner der Cantonale-Institutionen in die Ausstellung aufgenommen, konnte jedoch im Dachstock der Metzgerei Meyer in Turtmann und Umgebung premanent installiert werden.

Auf Einladung des espace libre visarte, im Rahmen des Projektes 4 stagioni (die vier Jahreszeiten) wurde HAPPY PLANET 2019–2020 auf der Tribüne des Terrain Gurzelen in Biel/Bienne installiert. HAPPY PLANET sollte den Winter belegen, aber coronabedingt kam auch der Frühling dazu. Die einzelnen Objekte fanden sich bald ganzen Terrain Gurzelen und den angrenzenden Quartieren wieder, was Haus am Gern sehr freut.

XXIII

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXIII (100%)
2015, Cantonale, Kunsthaus Centre d'art CentrePasquArt Biel/Bienne

Spiegel reflektieren niemals die gesamte Energie, es gibt immer einen Verlust – der Reflexionsgrad ist immer kleiner 100 %.

XXIV

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXIV (OUCH)
2015, Cantonale, Kunsthalle Bern

Kaktus (opuntia robusta) in Topf mit Erde, 4 Holzaugen montiert, auf Untersetzer, auf Tisch.

XXV

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXV (vera icon)
2016, Cantonale, Kunsthaus Langenthal

Unsere Hände wurden als Schablonen benutzt, an die Wand gehalten und mit Refektionsspray übersprayt. Der Niederschlag an der Wand zeigt die Leerstellen und verweist auf Haut, =Pellicula, =Film und ist Abdruck unserer Existenz. Was man sieht, ist das, was nicht mehr da ist – kein Bild, sondern Werkteil.
Die Gestaltung des Bildes liegt nicht in unserer Hand. Das Bild entsteht erst, wenn mit Blitzlicht fotografiert wird, d.h. erst das handelnde Publikum schafft Klarheit über das, was zu sehen ist. Zu sehen ist, was nicht mehr da ist.

XXVI

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXVI (+)
2017, Cantonale, Kunstmuseum Thun

Zwei identische, flammenförmige, zweidimensionale Platten aus schwach lichtdurchlässigem, rauchfarbenem Plexiglas mit je einem zentralen Einschnitt oben oder unten, werden kreuzförmig ineinander gesteckt zu einem dreidimensionalen Objekt. Das Objekt wird von einem Stuhlkreis umfasst. Die Stühle (bevorzug einheitliches Modell, Form und System unerheblich, zB. Klappstühle aus Museumspädagogik) stammen aus dem Fundus
der ausstellenden Institution.

XXVII

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXVII (HAUFEN)
2018, Cantonale, Stadtgalerie Bern

Die Bronzeplastik SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXVI (Haufen) ist der Abguss eines kleinen Dreckhaufens. Wir beziehen uns damit auf die Sorites-Paradoxie, die sich anhand der Unmöglichkeit der Bestimmung eines Haufens mit dem Phänomen von vagen Begriffen befasst, aber nicht nur.

XXVIII

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXVIII (600 Watt)
2019, Cantonale, Kunsthaus Interlaken

Ein Besuch im Flüchtlingszentrum, wo die Menschen diese Technik zum Teekochen anwenden, inspirierte uns zu dieser Arbeit: Ein Ensemble aus zwei Ständer-Halogenlampen steht im Raum. Die Lampen werden am Strom angeschlossen und in Betrieb gesetzt. Auf den beiden grossen Leuchtkörpern wird ein Wassekessel und eine Pfanne gesetzt, die mit Wasser und Kräutern gefüllt sind. Das Wasser erhitzt sich, dampft und verströmt Kräuterduft. Wasserkessel und Pfanne müssen täglich 1-2 mal mit Wasser nachgefüllt werden. Zur Sicherheit kann eine Museumsabschrankung installiert werden. Evtl. Feuer- und Dampfmelder müssen abgedeckt werden.

XXIX

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXIX (COMING)
2020, WHISTLEPOST, Reflector Galerie Bern

Auf einem weissen Karton ist ein schwarzer Tunnel mit der zur Zeit schwärzesten im Handel erhältlichen Farbe (BLK 3.0) gemalt. Auf einem weissen Karton ist ein schwarzer Tunnel mit der zur Zeit schwärzesten im Handel erhältlichen Farbe gemalt. Aus einem hochglänzend schwarzen Chromoluxblatt wurde ein Tunnel ausgeschnitten und neben dem gemalten Tunnel auf dem weissen Blatt appliziert.

XXX

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXX (JANUS)
2020 Cantonale Bern Jura @ Musée jurassien des Arts Moutiers

Janus (lateinisch Ianus) war der römische Gott des Anfangs und des Endes, der Ein- und Ausgänge, der Türen und der Tore, der Vater aller Dinge (auch der Quellen) und aller Götter. Die frühesten Abbildungen von Janus zeigen ihn mit einem Doppelgesicht, vorwärts und rückwärts blickend. Janus symbolisiert die Dualität in den ewigen Gesetzen, wie etwa Schöpfung/Zerstörung, Leben/Tod, Licht/Dunkelheit, Anfang/Ende, Zukunft / Vergangenheit, Links/Rechts usw. Er ist die Erkenntnis, dass alles Göttliche immer einen Gegenspieler in sich
birgt. Beide Seiten der Dualität entziehen sich dabei einer objektiven Wertung und sind damit weder gut noch schlecht. Das «Selbstportrait als Künstlerpaar XXX (Janus)» zeigt das Künstlerpaar jedoch nicht doppelgesichtig – vielmehr sind die Gesichter in einander verwachsen und deshalb verborgen. In
allumfassender, totaler Innerlichkeit/Subjektivität entziehen sich Künstlerin und Künstler der Welt und ebenfalls jeder Wertung.

XXXI

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXXI (AIR)
2021 Cantonale Bern Jura (abgelehnt)

Ein Dreifach-Horn – wie sie in den USA auf Lokomotiven montiert werden um aus der Ferne als Warnsignal vor
Bahnübergängen und anderen Gefahrenstellen zu warnen – wird im Raum auf einem Ständer montiert. Das Horn hat eine Lautstärke von über 150 Dezibel, was in unmittelbarer Nähe zu Höhrschäden führen könnte.
Zu bestimmten Zeiten, die mit der ausstellenden Institution genau zu vereinbaren sind, wird das Signal ausgelöst. 3 Minuten vor der Signalabgabe wird mit einem rotierenden Blaulicht darauf aufmerksam gemacht. Das Personal muss die Besucher:innen beim Eintritt auf das Signal hinweisen und vor Inbetriebnahme des Horns aus dem Raum oder – je nach räumlicher Disposition – aus der Institution bitten, um vor der geschlossenen Türe gemeinsam das Verstummen des Signals abzuwarten. Das Werk steht bevorzugt in einem Raum, der mit einer Türe abgeschlossen werden kann. Es ist jedoch auch möglich, das Werk so zu platzieren, dass alle Besucher:Innen die Institution (für ca. 5–7 Minuten) verlassen müssen um gemeinsam vor geschlossener Eingangstüre auf das Signal zu warten. Das Signal wird entweder über WLAN per Smartphone oder automatisiert ausgelöst.

XXXII

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXXII (HELL)
2022 Cantonale Bern Jura (abgelehnt)

An der Wand auf der Höhe von 2 m hängt die Fotografie einer 7-stufigen Leiter.
Davor steht eine 7-stufige Leiter.
Sie darf betreten werden.

XXXIII

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXXIII (STANDART)
2023 Cantonale Bern Jura (abgelehnt)

Betadine tötet Bakterien, Pilze, Viren und andere Erreger.

XXXIV

SELBSTPORTRAIT ALS KÜNSTLERPAAR XXXIV (RELIEF)
2024 Jahresaustellung Kunstmuseum Olten

Dyptichon; Putz auf Wand