skeet & trap

Video, DVD, PAL; 6:43 min; 2001/9

>migma Performancetage 2009
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Kunstraum Kreuzlingen 2002

Skeet & Trap

«Das Auge reicht weit. Nütze diese Reichweite aus. Den Standort wählst du so, dass du weit siehst. Der Blick geht von vorne nach hinten und von links nach rechts. Die Abschnitte überschneiden sich.» Soldatenbuch `59

Die Begriffe «Skeet» und «Trap» bezeichnen zwei Varianten, Tontauben zu schiessen. Die Präzision beim Schiessen auf Tontauben liegt nicht im Zielen, sondern leicht daneben - immer leicht vor der flinken Scheibe. Beim «Trap» fliegt sie nach links, nach rechts oder geradeaus. Das Schrot hingegen bildet in der Luft eine Garbe in Form eines gestreckten Zeppelins. Mit Kunst hat das alles nichts zu tun. In der Ausstellung, die Rudolf Steiner im Kunstraum Kreuzlingen zeigt, wird denn auch nicht geschossen - gezielt schon, aber nicht abgedrückt. Steiner bleibt in seinen Arbeiten lediglich der offensiven Wirkung des Blicks treu und teilt zugleich den «Sehstrahl» ein: was vom Auge ausgeht, was eindringt, was übrigbleibt. Deutlich wird dieser Ansatz im Video «Skeet & Trap», das der Ausstellung den Namen leiht. Eingeklemmt zwischen zwei hohe Stellwände zeigt ein Monitor den unablässigen Versuch des Künstlers, über einen Metallstab die Landschaft zu peilen. Wie beim Zeichnen über den Daumen Maß genommen wird um Größenverhältnisse und Distanzen zu erkennen, entfaltet sich im Video die Landschaft selbst zu einer Folie mit Einschnitten, Kanten und Scharten, denen der Stab folgt, in die der Stab sich legt, die der Stab auch verbirgt.»

(aus Prof. Dr. Peter Johannes Schneemanns Ansprache zur gleichnamigen Ausstellung im Kunstraum Kreuzlingen 2002)

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