2. stellvertretung 14.9.1999
grund:

besuch der kunstkommission des kt. bern.
überlastung bei den hausarbeiten. folglich stellvertretung in hausarbeiten.


1. auftrag vormittag:

schneiden des hagenbuttenstrauchs, rechts neben dem eingang des haus am gern.
für diese arbeit stellt mir das haus am gern eine gärtnerschürze,
gartenhandschuhe und eine gartenschere zu verfügung.


2. auftrag vormittag

die betreuung von silver, dem im garten grasenden ross. dabei habe ich zu beachten,
dass silver nicht über den gartenzaun springt, stofftiere frisst oder sonstwie den garten durcheinander bringt.
die betreuung erfolgt mit der nötigen strenge (siehe barbara)
und einer grossen portion ruhe und nachsicht (siehe ruedi).


3. auftrag vormittag

- das bereitstellen der san-plattform für die kunstkommission
- die plattform reinigen
- die sitzplätze platzieren
- die dokumentation hoch hinauf bringen.
- für das leibliche wohl der kommissionsmitglieder sorgen.
- der frau ochsenbein ( kommissionspräsidentin) einen hauch bourgeoisie vermiteln.


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Rapport 2. stellvertretung haus am gern
- nachtrag 21.11.99
- der stellvetreter san keller

mit der unscheinbarkeit eines hagenbuttenstrauchs natürlich geformt, verrichtete ich mit einer schürze, die auch die fantasie spriessen lässt, die mit zufallende arbeit.
mit der von barbara geliehenen portion genauigkeit, präzision und fleiss schnitt ich den strauch zurecht, bis nicht mehr viel übrig blieb. dem rudei entlieh ich die nötige geduld und das christliche mitgefühl um den jungen gaul zu dressieren, der mir zweimal vor die füsse schiss. das haus am gern war merklich gespannt vor seinem grossen auftritt. die frau ochsenbein hockte schon beim frühstückskaffe im nackenhaar der bewohner. ich dagegen liess mich davon nicht beeindrucken; vertrat ich das haus am gern doch in seiner normalverfassung. der gaul, der garten und ich sollten den ersten eindruck prägen. dannkamen sie, traten durchs gartentor, das bittere zückerchen für die dürstenden künstler, taktisch geliebt und viel gehasst, ein graues jackett mit bunter kravatte und der gaul zeigte seinen hintern. ich riet zu klingeln und dann hörte ich ein gemurmel über kunst und sah zwischendurch ein staunendes gesicht aus einem fenstre schaun. ich wechselte mein tenu, legte die schere ab und knöpfte mich ins weisse hemd. ich deckte die plattform und watrete mit hohlem kreuz. es dauerte. einige verwirrten sich im grenzbereich zwischen leben und kunst, verloren die übersicht und ich schaufelte rossmist im weissen hemd. nächstes jahr wird es eine gute ernte geben!
..als ich dann auch noch wein einschenkte wurde das ganze spannend. ich wirke wohl ein bisschen hilflos (in meiner stellvertreterhaut) auf dem eigenen parkett. auf jedenfall wurde es frau ochsenbein ganz anders. das pferd, die luftige höhe und der stellvertreter liessen die zeitmaschine laufen. bestimmt wäre aus frau meyer cesta auch eine ausgezeichnete bürgerin geworden und herr steiner hoch zu ross im edlen gewand. sie auf dem dach und er hält an.
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