F A L L A D A

 

PROJEKT

 

AUSGANGSLAGE

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Vom 22. Juni bis 17. August 2003 organisiert der Verein Kultur-Chrääje und die Künstlergruppe UNO die Ausstellung «rapp – Kunst im ruralen Raum» als Folgeprojekt der 1993 realisierten Ausstellung mit gleichnamigen Titel. Die Ausstellung will aktuelle Positionen zeitgenössischer Kunst im ländlichen Raum aufzeigen, die zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Ort ihrer Entstehung/Ausstellung auffordern.

FALLADA

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DIE GÄNSEMAGD / THE GOOSE GIRL

Im Rahmen dieser Ausstellung planen Rudolf Steiner und Barbara Meyer Cesta (im Folgenden rsbmc genannt), ein totes Pferd von einem Helikopter auf einen im Feld aufgestellten Traktor fallen zu lassen. Das Projekt trägt den Titel «Fallada» nach dem sprechenden Pferdekopf im Grimmschen Märchen «die Gänsemagd».

INTENTION

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URBAN LEGENDS

«Urban Legends» werden Geschichten genannt, die von Zeit zu Zeit in Zeitungsnotizen auftauchen, aber auch in Erzählungen von Mund zu Mund weitergegeben werden, als Gerücht und als autentische Legenden. Meist erzählen Urban Legends Begebenheiten, die einem «nahen Bekannten» wiederfahren sind, dessen Glaubwürdigkeit kaum angezweifelt werden kann.
Ein Beispiel: X fährt spätnachts nach Hause. Auf der Strasse liegt ein Mann, X bremst und steigt aus. Der vermeintlich Tote erhebt sich und greift X an, dem es rechtzeigt gelingt, ins Auto zurückzukehren und die Türe zu schliessen. X gibt Gas und fährt unbehelligt nach Hause. Dort angekommen bemerkt er zu seinem Schrecken, das in der Türe die Finger des Unbekannten stecken....etc.

rsbmc beziehen sich mit ihrem Projekt auf eine Urban Legend, die vor zwei-drei Jahren in div. Zeitungen die Runde machte: Die Besatzung eines japanischen Fischkutters wird schiffbrüchig aus dem Meer gefischt. Die Geschichte der Fischer klingt so unglaubwürdig, dass sie vorerst hinter Gitter wandern. Eine Kuh, so die Fischer, hätte ihren Kutter aus heiterm Himmel mittschiffs getroffen und versenkt. Nach rund zwei Wochen wird bekannt, dass russische Soldaten eine gestohlene Kuh in ihr Militärflugzeug gezerrt und übers Meer in ihre Basis fliegen wollten. Doch die Kuh sei in der luftigen Höhe durchgedreht und drohte das Flugzeug samt Besatzung aus dem Gleichtgewicht zu bringen – so dass den Soldaten schliesslich nichts anderes übrig blieb, als das Tier über offenem Meer in die Tiefe zu befördern...

rsbmc verlagern diese Geschichte nach Rapperswil. Das Meer wird zum Acker, der Kutter zum Traktor, die Kuh zum Pferd, die russischen Soldaten – nun ja, es könnten Ausserirdische sein, deren fliegende Untertasse durch das gestohlene Pferd aus dem Gleichgewicht gerät...kurz, das Pferd fällt zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt aus heiterem Himmel auf den Traktor, der nur zu diesem Zweck auf einem Acker bei Rapperswil abgestellt wird. Dieser Traktor wird für die Dorfbevölkerung und die AusstellungsbesucherInnen zur «Skulptur» bzw. zum Brennpunkt eines «angekündigten» Himmelsturzes eines Pferdes...das «Unvorstellbare» (Pferd fällt vom Himmel auf Traktor) wird zum «Vorstellbaren» und damit zur denkbaren Möglichkeit – kurz: zur Realität.

VORGEHEN

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DAS FELD


DER TRAKTOR     BEI TAG          NACHTS


DAS PLAKAT

rsbmc organisieren einen Traktor, der während der gesamten Ausstellungsdauer in einem Feld bei Rapperswil abgestellt wird. Zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt wird ein gecharterter Helikopter den Pferdekadaver aus rund 70 bis 100 m Höhe auf den Traktor abwerfen.
rsbmc kümmern sich um alle Bewilligungen beim Bundesamt für Zivilluftfahrt, beim Kantonalen Veterinärdienst, bei der Gemeinde und sorgen auch für die Entsorgung des Kadavers durch das GZM Extraktionswerk in Lyss.

rsbmc werden im Vorfeld des Abwurfes in Rapperswil mit Plakaten auf das Ereignis hinweisen.