F A L L A D A
DIE <URBAN LEGEND> SKULPTUR VON RUDOLF STEINER UND BARBARA MEYER CESTA

 
PRESSE
  
 

KULTURMAGAIN LUZERN
OKTOBER 2003
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>> Von Professoren, Ohrstöpseln und fallenden Pferden
 
Eben habe ich mit meinem langjährigen Freund geschlafen und während wir dabei waren, kam mir folgender Satz Jacques Lacans in den Sinn: Klatsch ist eine Form des weiblichen Geniessens. Guter Klatsch ist wie guter Sex? Entschieden nein.
 
Das Vorspiel.

Die Albert Köchlin Stiftung plant für den Mai 2005 unter dem Titel „Die Goldenen 20er“ ein Kulturprojekt. Bis zum 31. Oktober werden Bewerbungsdossiers entgegen genommen. Es war anzunehmen: Es sitzt keine einzige Frau in der Jury. Die einzige Frau im Team ist die Projektleiterin Cornelia Kneubühler, die aber an der Info-Veranstaltung zu besagtem Projekt weder vorne bei den Herren sitzen noch etwas zu ihrem eigenen Projekt sagen durfte. Liebe Kreative, mitmachen oder nicht mitmachen? Zur Geldfrage meinten die Herren, dass sie je nach Projekt zwischen 1% bis 100% finanzieren würden. Mein Tipp: Eheberatung anrufen!
Die Streicheleinheiten. Streicheleinheiten der besonderen Art verteilen zur Zeit die Fachhochschulen der Zentralschweiz. Sie vergeben Professorentitel. Auf zum heiteren Punktesammeln. Die Betreuung einer Studentenarbeit gibt einen Punkt. Wer berufliche Erfahrungen im Ausland gemacht hat, kriegt deren fünf. Und altverdiente Lehrkräfte punkten vorweg die vollen professoralen vierzig. Herzlichen Glückwunsch an Herrn Hans-Peter von Ah, Professor für dreidimensionales Gestalten, herzlichen Glückwunsch an Herrn Charles Moser, Professor für Design mit Vertiefung in Video, herzlichen Glückwunsch an alle frisch gebackenen Professoren und Professorinnen der Fachhochschulen Zentralschweiz.

 
Die Verhütung.

Sich schützen ist wichtig. Aber auch tückisch. So geschehen am Jazzfestival Willisau. Eine junge Frau begab sich also nach dem ohrenbetäubenden Konzert von living color mit Verdacht auf Gehörsturz zum Arzt. Als ihr der Arzt ins Ohr blickte, kam zum Vorschein: ein halber Ohrstöpsel. Die gute Frau hatte es zu Konzertbeginn mit einem halben Stöpsel versucht, was nicht reichte. Worauf sie eben einen ganzen Stöpsel nachschob.
Der Quicky. Die Neue Luzerner Zeitung hat eine Weisung herausgegeben, dass Texte in ihrem Blatt nicht mehr länger als 150 Zeilen sein dürfen. 150 Zeilen lang mit Stefan Ragaz. 150 Zeilen lang mit Arno Renggli. Ob vielleicht bald schon ein SMS mit Absender NLZ zum Orgasmus reicht?

 
Der Orgasmus.

Ist schon eher die Sache des Künstlerpaars Barbara Meyer Cesta und Ruedi Steiner. Diesen Sommer planten sie in Rapperswil (BE) ein totes Pferd vom Himmel fallen zu lassen. Draussen auf dem Feld stand der Traktor und just auf diesen sollte es von einem Helikopter in 70 Meter Höhe fallen. Die Gemeinde Rapperswil machte bald Opposition und meldete an, dass sie über diese „bluttrünstige“ Aktion nicht richtig informiert worden sei. Auch das Extraktionswerk Lyss, welches den Pferdekadaver hätte liefern sollen, reagierte plötzlich ablehnend auf das Ansinnen des Künstlerpaares. Verschoben ist nicht aufgehoben, sagten sich die zwei. Aus guten Quellen habe ich vernommen, dass das Künstlerpaar bei Stefan Widmer, Kurator des Kunstpanoramas, nachgefragt hat, ob sie Ende Oktober auf dem Löwenplatz einen Traktor hinstellen dürften. So dürfte es dann – wenn nichts dazwischen kommt - diesen Herbst in der Stadt Luzern zum veritablen Höhepunkt kommen.

 

Eure Linda B.
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