F A L L A D A
DIE <URBAN LEGEND> SKULPTUR VON RUDOLF STEINER UND BARBARA MEYER CESTA

 
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last update 10/28/04
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FRANZ DODEL
Schriftstelle
 
>> Herodot beschreibt einen schönen Brauch
der Skythen, der bei Tod des Königs falladiert:
"Sie nehmen die besten übrigen Diener .... erdrosseln fünfzig, ebenso auch die fünfzig schönsten Pferde; sie nehmen die Eingeweide heraus, reinigen die Bauchhöhle, füllen sie mit Spreu und nähen sie wieder zu. Dann wird
die Hälfte eines Radreifens an zwei Stangen befestigt, mit der Rundung nach unten, und die andere Hälfte des Rades an zwei anderen Stangen. Auf diese Weise errichtensie eine ganze Anzahl von Gestellen. Auf je zwei davon wird nun ein Pferd gehoben, nachdem durch seinen Leib der Länge nach bis zum Hals eine dicke Stangegetrieben wurde. So tragen die vorderen Räder die Schultern der Pferde, die hintern halten den Bauch an den Hinterbeinen hoch. Vorder- und Hinterschenkel schweben in der Luft. Sie legen den Pferden auch Zügel und Zaumzeug an, ziehen den Zaum nach vorn und binden ihn an einen Pflock. Die fünfzig erwürgten jungen Männer aber verteilen sie dann auf die Pferde; und zwar setzen sie sie so darauf: Wenn sie die Leichen senkrecht längs des Rückgrats mit einer Stange bis zum Nacken durchbohrt haben, dann ragt unten ein Stück von diesem Holz hervor, das sie in einem Bohrloch an einer Stange befestigen, die durch das Pferd geht. Solche Reiter stellen sie im Kreis um das Grab, und dann ziehen sie wieder ab."
Buch IV 72.
VEREINIGUNG BUDDHA TIER TRAKTOR
 
>>
FREDI VÖGELI
Naturarzt NSV/KANT.appr.
 
>> Da kommt einer zum Psychiater weil er Probleme hat. Der Psychiater hält ihm ein leeres Blatt Papier hin: ”Was sehen Sie?“ - ”Nichts!“, sagt der Patient.
Der Psychiater macht einen Strich aufs Blatt und fragt: ”Was sehen Sie jetzt?“ - ”Oh!“, sagt der Patient , und wendet seinen Blick verschämt ab ”eine nackte Nonne!“.
Der Psychiater macht einen zweiten Strich aufs Blatt und fragt: ”Und was sehen Sie jetzt?“ - ”Oh, oh, schrecklich, zwei nackte Nonnen!!“, sagt der Patient, und wendet seinen Blick wieder ab.
Der Psychiater nimmt das Blatt, macht einen Kreis zwischen die Striche und fragt: ”Und was sehen Sie jetzt?“”Oh Gott, das wird ja immer schlimmer, jetzt ist da noch ein nackter Mönch!“, sagt der Patient ensetzt und verdeckt seine Augen.
Der Psychiater schaut ihn mit ernster Miene an und sagt: ”Ja, Sie brauchen wirklich eine Therapie, Sie haben grosse Probleme.“ Der Patient antwortet ihm entrüstet: ”Sie haben ein Problem, Sie zeichnen mir solche Schweinereinen aufs Papier!.“

FRANZ DODEL
Schriftsteller
 
>> Hatte einen sehr schönen Traum von euch:

Eine Art verrottetes Schaufenster, hoch an einem alten Haus gelegen, erreichbar nur über morsche Bretter, die der Hausmauer entlanglaufen. Das Fenster ist weit aufgeschoben und der Boden
ist etwa 10cm hoch mit Wasser gefüllt, also eine Art Aquarium.
Ich stehe (vielleicht auch andere Leute) auf diesem wackeligen Brett und habe ein eigenartiges Ding in den Händen, ein Art Kartonhülse in der sich gepresste Moose und Flechten befinden.
Daraus schlüpfen ununterbrochen Schmetterlinge und Falter jeglicher Art in den wunderschönsten Farben. Die fliegen nun in das Schaufenste hinein: die einen erreichen die
gegenüberliegende Wand und bilden dort nach und nach etwas wie eine phantastische Tapete, während andere sich aufs Wasser niederlassen, dort jedoch ertrinken und untergehen. Man
sieht sie wie durch dickes Glas auf dem Grund des Zimmers. Bei jedem Schmetterling, der losfliegt, rufe ich laut: An die Wand! An die Wand!

Ich finde dies eine sehr schöne Arbeit von euch. Wirklich. Gibt auch weniger Wirbel!
RE LÜDI
Kunstsinnige
>>
WOLFGANG A. HUG
Diplomgeologe
 
>> Rätsellösung des Jahrhunderts:

Wieso lächelt die Mona Lisa?
...sie sah wohl ein aus der Mongolfiere fallendes und auf einen Fuhrwagen aufschlagendes Einhorn....
Gruss WH

   

FRANZ DODEL
Schriftsteller
 
>> die Hitze stört das Finden nicht !

MICHAEL FREIVOGEL
Diplomgeologe
 
>> Nun seid ihr durchschaut ("die beiden Künstler wollten provozieren und für sich selbst werben", entartet, sogenannt), zurückgepfiffen (Begehren:abgelehnt), bestohlen (Traktor) und pferdelos (das Inserat in der Fundgrueb ist nicht mal mehr aktiv). Wie tief kann man fallen?
.michi
auch dipl. Geologe, sie sind überall
AMIR BORENSTEIN
Künstler
 
>> Subject: FALLADA / INTIFADA
wow, i didn't notice up till now to this nice rhyme. as it sound, though, FALLADA is making much more confuusion and fuss than the first and second INTIFADA together (at least in Switzerland). personally i was moved from the tractor that was left alone in the field and then was taken by the farmer's father, this is really touchy.
DANIEL GABERELL
Herausgeber, Publizist
>> Und damit allen Diskussionen ein Ende gesetzt werden kann:
http://www.welt-der-pferde.de/fliegen.htm
WOLFGANG A. HUG
Diplomgeologe
 
>> - Hab gerade BZ-Talk gesehen (Lokalsender Telebärn, Diskussion mit Matthias Frehner, Dir. Kunstmuseum Bern, und rsbmc )- ist eigentlich Benzin im Traktortank?
- Warum fragst Du nach dem Benzin?
-
Weil der Traktor im Alltag nur MIT funktioniert - bei Euch frägt keinSchwein mehr danach - er funktioniert also auch ohne!
(per SMS)
DOLORES DENARO
Direktorin CentrePasquArt Biel/Bienne
 
>> Liebe Barbara, Lieber Ruedi
Haben wir nicht auch schon einmal darüber philosophiert, wie weit die Kunst gehen darf? Hihi….. Eine Teilnehmerin kam glaub ich zu dem Schluss, dass wir heute fragen müssen: Wie weit muss heute Kunst gehen?’

+ Da kam mir grad in den Sinn: Da gabs doch vor ein paar Jahren eine Kuh, die vom Himmel fiel?! Nur kann ich mich leider nicht mehr erinnern, welche/r Künstler/in dies inszenierte. Es gab auch da Diskussionen, obs dann schliesslich realisiert wurde?

Herzliche Grüsse, bis bald

Dolores
SAN KELLER
Aktionskünstler
 
>> liebe barbara und ruedi
wünsche euch eine gute vernissage, will die arbeit mit dem vom himmel auf eine kuh gefallenen traktor unbedingt sehen. komme jedoch nicht einmal dazu, meine eigenen vernissagen zu besuchen.
lieber gruss und bis bald
san
TRMASAN BRUIALESI
Publizist
 
>> FALLADA
Ist ein Stück populärer Kunst. Nicht elitär; denn alle nervt sie gleichermassen.
Ist Ärger als Mittel der Partizipation, der Rezeption eine erlaubte Form?
Die Ankündigung als Vorstellung des Vorstellbaren?
Die Versuche, die Ankündigung als Ankündigung zu erklären führen dazu, dass die Möglichmacher einer solchen Kunst angegriffen werden und nicht die Ankündiger, die Künstler. Die Frage nach den Grenzen der Kunst stellt sich nicht, sondern nur die nach der Kunst, welche wir zu finanzieren bereit sind.
Der Traktor auf dem Feld wird zum Bild, das sich mit der Ankündigung verbindet und mit dem Ärger vermischt. Die Frage, ob man dies darf (die Ankündigung, die Aufruhr, die Unruhe etc. in einem Dorf auszulösen) stellt sich vor die Frage, ob man ein totes Pferd abwerfen darf. Weil diese Vorstellung nicht vorstellbar war, bisher. Ein Pferd darf man reiten, töten, essen, verbrennen, umwandeln in Leim. Jedoch nicht als Katzen- oder Hundefutter verwenden.
Wie ein Hubschrauber hat das Pferd eine Ehre, die hochgezüchtet und hochbezahlt wird. Die Ehe der Ehre des Hubschrauberpiloten mit der Ehre des Reiters hat Tradition: siehe: die Luftkavallerie in Vietnam.
Die Aufgabe der Kunst ist die Darstellung eines Kinderkopfes von 3/4 hinten oder eines Frauenkopfes von 1/4 vorn auf Papier in einem dafür hergerichteten Raum. Allein die Ankündigung eines Bildes ist unerträglich, weil man sich das angekündigte Bild selber macht. Selber machen muss, wenn man sich dem Bild nicht entziehen kann, weil es emotional kraftvoll genug ist. Das Bild eines toten Pferdes das auf einen Traktor stürzt ist emotional genug. Wäre es ein anderes Bild auch? Welches? Die Traumaforschung in Deutschland beschäftigt sich noch nicht sehr lange mit den Krankheitsbildern, welche die Generation der Kriegskinder verfolgen. Die Schweiz kennt diese Bilder nicht, Brandnächte, Bombenterror etc. Aber schon das Geräusch eines Helikopters über Rapperswil treibt die Leute aus dem Haus, aufs Feld, treibt den Adrenalinspiegel hoch.
FRANZ DODEL
Schriftsteller
 
>> Und was, wenn ein Pferd vom Himmel auf den Traktor fällt und es ist gar nicht eures? Könnte doch sein, oder. Bei dieser Hitze ...)
>
Liebe Grüsse
Franz
EFFI WEISS & AMIR BORENSTEIN
Künstler
 
>>
URS-PETER MüLLER
lic. jur.
 
>> ...weder eine kantonale Behörde noch den Bundesrat noch sonst wer geht das etwas an. Der Inhalt der Kunst geht die Behörde nichts an. Die Behörde hat nicht den Auftrag, Kunst zu bewerten. Die Behörde hat den Auftrag, Kunst im Rahmen ihrer finanziellen und rechtlichen Möglichkeiten frei zu halten. Und nichts anderes.
Kunst zu behindern ist etwas vom Schlimmsten was man machen kann. Verhindern kann man sie ja doch nicht.
Die Behörde darf sich kein Urteil anmassen, ob das hier moralisch vertretbar ist oder nicht.

Also auch der Gemeinderat von Rapperswil nicht? (rsbmc)

Der Gemeinderat von Rapperswil kann höchstens sagen: wir wollen lieber nicht, dass dies bei uns geschieht. Du lieber Florian mach dass es in der Nachbargemeinde geschieht.
Aber ich muss es nochmals wiederholen: Der Druck auf die Behörde von Leuten, die sich ein Urteil anmassen über die Moralität von künstlerischen Äusserungen ist gross. Und wenn die Behörde diesem Druck nachgibt, dann kompromittiert sich nicht nur sich selbst, sondern auch die Kunst.
 
Es ist nicht an uns Behördevertretern zu beurteilen, ob eine Kunst gut ist oder nicht. Das darf ich nur als Privatperson, und ich kaufe auch nur, was ich selber gut finde...
INGE SCHNETZLER
Mutter
 
>> Wir haben noch viel diskutiert und ich habe im Anhang meine Gedanken nicht nur zu Fallada, sondern auch zur modernen "Kuhsage" notiert. Durch das Beschäftigen mit dem Projekt sind sehr viele Fragen aufgetaucht - nicht zuletzt auch nach dem Sinn der Sache und auch, warum ihr gerade diese 2 Geschichten ausgewählt habt und in welchem direkten Zusammenhang sie zueinander und zum Projekt stehen könnten...

Fallada
Fallada heisst das Pferd der Königstochter, die auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Gemahl unfreiwillig mit ihrer Dienerin die Rolle tauschen muss. Die falsche Königstochter heiratet den Prinzen und die richtige Königstochter verdingt sich als Gänsemagd. Die falsche Königstochter lässt nun Fallada, das sprechende Pferd, aus Angst vor der Wahrheit schlachten. Der Gänsemagd gelingt es aber, den Schinder zu überzeugen, dass er den Kopf des toten Pferdes Fallada in den Torbogen hängt. Die Gänsemagd spricht nun jedesmal, wenn sie durch den Torbogen geht mit Fallada.

Gänsemagd: „Oh, Fallada, da du hangest“
Fallada: “Oh, Königstochter, da du gangest,
wenn das deine Mutter wüsst,
ihr Herz tät ihr im Leib
zerspringen!“

Kürtchen, der mit der Gänsemagd zusammen Gänse hütet, beklagt sich beim König über die seltsame Gänsemagd und erzählt ihm vom Torbogen und dem toten Pferd. Der König selber überzeugt sich von der Geschichte und bringt die Welt wieder in Ordnung: die Gänsemagd wird zur Königstochter und die falsche Königstochter muss das Land verlassen.

Nur dank dem toten Pferd kommt die Wahrheit ans Licht und das Unrecht wird wieder zu Recht !

Was ist in Bezug auf euer aktuelles Projekt die Wahrheit?
Welches Unrecht wird wieder zu Recht?

Moderne Sage der rasenden Kuh
„Ein Fischkutter ging im japanischen Meer unter, weil er von einer vom Himmel fallenden Kuh getroffen wurde.“

Ort und Handlungsträger der „Kuhsage“ werden ausgetauscht: Keine Kuh fällt vom Himmel, sondern ein Pferd. Der Fischkutter im Meer wird ersetzt durch den Traktor im ruralen Raum.

Diese moderne Sage, deren Kennzeichen ja eigentlich die mündliche Ueberlieferung von jemandem ist, der jemanden kennt, der es aus sicherer Quelle weiss und die sich dadurch auszeichnet, dass der Erzählinhalt, der negativ und schauerlich ist, den anderen passiert......soll inszeniert werden.

Da soll also plötzlich das Unglaubliche, Absurde zur Realität werden!

Was bezweckt das Projekt damit, das Unglaubliche und Absurde zu realisieren?
VRENI SPIESER
Künstlerin
 
>> Habe mit Dir (Barbara) ja schon schnell mal am Telefon darüber gesprochen. Mit gefällt das Bild vom fliegenden oder besser fallenden Pferd sehr gut. Aber eben nur, wenn es in der Luft ist. Wenn es dann zum Aufprall kommt, nun das stelle ich mir sehr blutig vor, sehr hart. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob Ihr nicht einen kleinen Trick eingebaut habt. Vielleicht nehmt Ihr ja das Polyesterpferd aus der Ausstellung in Bern, da Ihr eh nicht wisst, wohin damit? Der Traktor, der da so auf dem Feld steht und auf den Aufprall wartet ist auch nicht schlecht. Das ist alles schon recht blutrünstig. Und dann all die Fliegen und wer um Himmels Willen putzt das weg? Am Telefon erzählte ich noch was von: Die Serengeti darf nicht sterben. Ich weiss gar nicht mehr, wie ich auf das kam. Vielleicht wegen den Fliegen, Maden, Würmern. Und dann kommen dann die Hyenen und fressen alles auf. (Im besten Fall).
Lasst das Pferd doch an einem Fallschirm runter. Und Ihr fliegt mit, natürlich auch mit Fallschirmen. Es gibt da doch diese Zielspringen. Sonst ist mir das glaub zu humorlos.
Gute Nacht!
Vreni
ADI BLUM
Salonier
 
>> Die Idee kommt bei allen denen ich davon erzähle verschieden an – irgendwo zwischen Lachen und Ekel. Ich selber find’s gut – ich sehe darin ein Initiieren einer Gerüchteküche: Haben die das wirklich gemacht oder nicht?

Für das Aarauer Kultur Fest bereiten wir zur Zeit eine Gerüchteküche vor. Dürfen wir dieses Kunstgerücht mitaufnehmen?

Gruss
Adi
GEORG TRABER
Komödiant
 
>> Ich würde gerne dabei sein mit Lena(am 22.Juni 03; Anm.rsbmc). Ich bin aber mit ihr an der internationalen Hundeausstellung in Luzern . Nicht aus zu denken wenn sich euer Projekt da rum sprechen würde: all die begeisterten Vierbeiner mit ihren empörten Zweibeinern im Schlepptau, die Blicke erwartungsvoll zum Himmel gerichtet....Weidmannsheil wünscht euch Georg Traber Komödiant
PS Wir sollten uns wieder mal zum Grillieren treffen!
CHRISTOPH SCHÜTZ
Fotograf
 
>> Lieber Ruedi,
Keine Wahrheit und keine Lüge, die nicht durch mündliche Überlieferung oder mediale Präsenz potentiell Realität ist oder wird. Was im Mittelalter zu Sagen wurde, wird heute zu Urban Legends. Das World Wide Web sind ihr zuhause. Das Aggressorenpaar Donald Rumsfeld und George W. Bush (drgwb) arbeitet seit längerem mit realen und potentiellen Geschichten, die sie auf ihre künstlerische Relevanz und ihre Wirkung auf die öffentliche Meinung hin prüfen. (...)

drgwb rekonstruieren den Fall im Rahmen von WABP (We are best people) als Skulptur im ruralen Raum. Nicht eine Kuh fällt dabei vom Himmel, sondern in der Folge von DSWAP (desert strom was also pleasure, Irak 1990) eine neu entwickelte Bombe. Ein gecharterter B-52-Bomber wird die Bombe aus 70 bis 100 Metern Höhe abwerfen. Getroffen wird, nicht zuletzt eingedenk der Brisanz der weltpolitischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte, ein Vorort von Bagdad. Das Mass der Beschädigung wird sich zeigen. Mit Sendungen in den wichtigsten News-Channels wird das Ereignis weltweit angekündigt. Die Originalkorrespondenz mit dem Amt für Waffenhandel, Amnesty International, der UNO, etc. ist Teil des Projektes. Die Umsetzung ist möglich, der Zielort durch die Platzierung des Vorortes im Rahmen von WABP definiert.

Sofern das Projekt durchgeführt wird, bitte ich dich, meine Adresse für 5 Jahre aus deiner Adresskartei zu streichen.
HANS RUDOLF REUSSER
Tierarzt, Rapperswil
 
>> Rudolf Steiner (rs) im Gespräch mit Tierarzt Reusser und Bauer Hans Ruchti, Rapperswil,
vor dem Stall von Bauer Hans Ruchti, 16. Juni 03, (von rs notiert aus der Erinnerung)

Reusser:    Wenn ihr das macht, habe ich die Flinte schon geladen.
rs:   Auf wenn wollen Sie denn schiessen?
Ruchti:   Auf das fliegende Ross?
Reusser:   Nein, auf diejenigen, die das alles initiert haben
rs:   Dann wissen wir ja, woran wir sind.
Reusser:   Ich muss es geradeheraus sagen: wer solche Dinge ausdenkt hat einen Ecken weg, der spinnt. Wenn ihr es drauf an kommen lassen wollt werde ich alle Hebel in Bewegung setzen, dass die Gemeinde kein Geld für so was gibt, ich werde bis an die obersten Bundesämter gelangen. Schliesslich sind Tiere nach dem neuen Tierschutzgesetz keine Sachen mehr...
rs:   Das Schweizerische Gesetz kennt aber keinen Totenfrieden für Tiere...
Reusser:   Trotzdem ist es völlig pervers und hat mit Kunst nichts zu tun.
rs:   Ob es Kunst ist oder nicht müssen Sie schon uns überlassen.
Reusser:   Das weiss ich sehr genau, dass das mit Kunst nichts zu tun hat.
rs:   Würden Sie diese Meinung vor der Videokamera wiederholen?
Reusser:   Ich sehe keinen Grund, darüber zu diskutieren, das ganze ist so pervers und abartig, dass ich gar nicht darüber sprechen will.
rs:   Würden Sie den Begriff Pervers noch präzisieren. Was meinen Sie damit?
Reusser:   Abartig meine ich. Da wehrt sich die Welt gegen das was der Bush im Irak gemacht hat und hier wollt ihr genau das gleiche machen, das ist doch pervers und hat mit Kunst überhaupt nichts zu tun. Wenn ihr es wirklich drauf an kommen lassen wollt, gehe ich mit allen Mitteln gegen euch vor.
BEAT GUGGER
Kurator
 
>> Ja - das ist doch ganz schön, das Pferd aus der Luft.
Das ist auch eine schöne Sicht: meine "Sachen" (bei den Utopien) gehen immer von der Erde weg, am liebsten zum Mond oder noch weiter - da kommt nun was zurück. Ich muss mir noch überlegen, was das bedeutet?
AGNES DARENIUS
freelancing human being
  
>> In Schweden macht man aus Pferden Hamburger!
PAT NOSER
Künstlerin
 
>> so wird man wohl mit fliegendem grossvieh rechnen müssen auf dem land,
ich werde fortan einen helm tragen

gruss

pat
PATRICIA BUCHER
Künstlerin
 
>> ha!!! also ein SPEKTAKEL steht uns bevor! ich weiss 3 sachen dazu:

1. ich bin diejenige, die die geschichte mit der kuh kannte, und sie zur urban legend gemacht hat, nachdem ich auf der kehrseite vom tagi auf 10 zeilen die nachricht gelesen habe und am selben abend nicht ruhig einschlafen konnte.

2. ich wurde nach vielleicht 2 jahren bitter enttäuscht, als ich diesen deutschen film gesehen habe, der in kasachstan gedreht wurde und ein bisschen war wie "weisse katze, schwarzer kater", ich sag dir den richtigen titel, wenn ich mich dann wieder erinnere, und ganz am schluss, als sie heiraten, die kuh auf das hochzeitsboot fällt, mit 1:1 der kuh-story von der zeitung.

3. die unspektakuläre variante: in holland gab es diesen künstler (namen entfallen, yak), der hat ganze tote pferde über grosse äste von bäumen gehängt, und die hingen dann so, und wenn es dann gewindet hat, dann hat sich das schwanzhaar und die mähne im wind bewegt. diese vorstellung ist mir enorm eingefahren. aber yes! ich liebe das spektakel, die katastrophe und den thrill noch mehr als die anderen leute. haltet mir also ein platz in der 1. reihe frei!
viele grüsse,patricia

P.S. Der film hiess LUNA PAPA

DANIEL SUTER
Künstler
 
>> das fliegende pferd das ist schon was und die bearbeitung von sagen und legenden > gefällt mir sehr aber die behandlung der geschichte finde ich heikel also, das auswechseln von boot zu traktur , von meer zu feld <dann in den gedanken dieser aufprall auf diesen fürchterlichen traktor

...sehr brutal und auf eine weise sehr unpoetisch die geschichten , die sagen die legenden haben doch alle etwas eigenes und auch individuelles, also ich meine die vorstellung davon vielleicht wie martin suter schreibt zu der geschichte von tom kummer, welcher über zehn jahre in l.A. interviews mit berühmtheiten schreibt und verkauft an alle zeitungen, aber die interviews nie stattgefunden haben, so auch das inteview mit der frau welche 1 jahr auf ihrem mammut baum sitzt. >es ist mir doch egal ob er oben auf dem baum war und das gespräch geführt hat oder nicht, jedenfalls war ich als leser oben auf dem baum>. ist doch cool.

so mit dem aufprall der rosshülle auf diesen traktor die aktion und die geschicht sollte etwas von der eigenen vorstellung behalten können. sie sollte das geheimniss nicht einfach preisgeben.

geschichten sind wundervoll und meinerseits sollte etwas wie eine eigene vorstellung und einer
interpretation bleiben, aber ich stelle mir den aufprall auf diesen furchtbaren traktor so schrecklich vor, ob dann diese bilder noch einen freiraum zulassen bin ich nicht überzeugt. und genau da finde ich sollte eine eigene interpretation einer sage oder einer geschichte bleiben.

der wunsch oder die vorstellung, das verwandeln, <doch so schön in den märchen< -sollte raum haben. ein pferd fällt vom himmel, ein schönes bild das sich wandelt in eine vorstellung einen wunsch und in ein bild.

d.s for barbara
NICO DAUM
10 jh.
 
>> ...Aber ich finde das irgendwie brutal...wenn man das mit einem Menschen machen würde...das würde man mit einem Menschen nie tun, oder?
DANIEL MEYER
Tontechniker
 
>> Ja, da wünsche ich wirklich alles gute und kann nur hoffen, dass das alte
Sprichwort zutrifft: Da muss ja ein Pferd lachen...

auch ohne Pferdegebiss
md
CHRISTEL LOVIS
dipl. Geographin
 
>> Ihr werdet keinen Pferdekadaver finden, weil er nach dem Abwurf nicht mehr als Fleisch verwertbar ist. Pferde werden zur Fleischproduktion gehalten. (zit.bmc)
 
>> Hallo meine liebe Barbara ! [...] ...et puis tu me raconteras la suite de FALLADA ! je me suis à nouveau promenée sur le site aujourd'hui, mais ce que je t'ai dit (ou ce que j'ai voulu dire...), c'était pas vraiment ça ! ce que je voulais dire, c'est qu'une personne qui a été attachée à un cheval ne sera, je pense, pas d'accord de le donner ou vendre pour le voir tomber d'un hélicoptère sur un tracteur. Les personnes qui font de l'élevage pour la viande, quant à elles, vendent les chevaux pour la boucherie. Et une bête tombée du ciel n'est certainement plus consommable... Je voulais dire en fait que je pense que ce ne sera pas facile de trouver un cheval. Voilà !

ANDREAS IBERG
wiss. Zeichner
 
 >> "Der Helikopter wird schwanken und das Ziel sehr schwer zu treffen sein. Aber wenn das Pferd den Traktor verfehlt, ist die Arbeit meiner Ansicht nach misslungen. Muss es überhaupt ein Pferdekadaver sein? Es gibt doch genug Reiterstandbilder, die unnütz in der Landschaft herumstehen. Im Jura findet sich ganz bestimmt jemand, der so ein Denkmal <verstellt>.."
FREDERIC LAPAIRE
dipl. Geologe
 
 >> "Pour un cheval pesant environ 500 kg, làché par l'hélicoptère d'une hauteur de 80m, l'énergie dégagé lors de l'impact devrait avoisiner les 400 kJ.

(Ep=500x80x10=400.000J=400kJ)

Wenn der Helikopter das Pferd aus mehr als 50m Höhe abwirft muss der Pilot wirklich erstklassig sein, um das Ziel zu treffen. Man könnte ja das Ziel nach dem Pferd ausrichten, d. h. mit dem Traktor fahren und im letzten Moment flüchten. Der Traktor wird jedenfalls von dem Gewicht total zerstört werden und es wird eine unglaubliche Sauerei geben. Ist das nicht gerade für Tierfreunde oder Vegetarier schrecklich - schliesslich isst Du doch kein Fleisch, weil es so abstossend (laid) ist?" - "Nein, weil es so schön ist." (bmc)

FRANZ DODEL
Schriftsteller
 
>> Liebe Barbara und Ruedi

ab kurz vor dem Zusammenbruch nochmals bei euch hereingeschaut: Fallada ist doch schon jetzt ein schönes Projekt. Mit dem schnellen Server hier ist die Animation grossartig. Ich hab's jetzt begriffen: Das Pferd fliegt nicht wieder nach oben, sondern an mir vorbei: wird also deshalb grösser und im nächsten Augenblick wieder kleiner!
Aber, was heisst das? Ist der Betrachter auch in der Luft? Und wie das? Als Rega-Opfer oder im Vorbeiflug ins Nirwana? Das sind nämlich interessante Unterschiede und es gibt nichts Frustrierenderes, als wenn man den Eindruck erhält, den Kunstschaffendenen sei die Position (=Not) des Betrachters gleichgültig. Aber eine solche Haltung kann ich mir bei euch ja nun wirklich nicht vorstellen.

Herzlicher Grüsse
Franz
AMIR BORENSTEIN
Künstler
 
>> another name: TOMAHORSE, targeted horse on an Iraki tractor.
(never mind the european landscape)
HANS RUCHTI
Bauer
 
>>
Ihr seid beide Vegetarier? Das wäre eigentlich Grund genug, Euch mein Land nicht zur Verfügung zu stellen!
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