Inspektion des Haus am Gern vom 15-04-01
in Gegenwart von Rudolf Steiner, Barbara Meyer Cesta und Anneliese Zwez, Kulturredakteurin des Bieler Tagblattes.

Konzept:
Ich stelle 12 Fragen an Haus am Gern. Nach jeder Frage hat das Haus 1 Minute Zeit um die Frage zu beantworten. Während dieser Minute hören die anderen Anwesenden Rudolf Steiner, Barbara Meyer Cesta und Anneliese Zwez die Antworten von Haus am Gern und schweigen. Zum Schluss bringe ich eine Prüfplakette an.

Material:
Stopuhr, verschiedene Symbole die von Haus am Gern produziert werden (Stempel, Anstecknadeln, Knöpfe, uws.)

Haus am Gern ist ein Unternehmen nach allen Regeln der Kunst. Das Haus hat im Kunstbulletin 2/01 eine Stelle für einen Art Process Inspector ausgeschrieben. (hier weblink). Die Firma TONHOF AG für die Repräsentation des zeitgemässen Unternehmens hat die Ausschreibung gewonnen und die Stelle mit Herrn Dr. Peter Vittali bekleidet. Haus am Gern ist ein Gemeinschaftsprojekt von Rudolf Steiner und Barbara Meyer Cesta. Haus am Gern befindet sich zum Zeitpunkt der Performance im ehemaligen Atelier des Malers Léo Paul Robert in Biel.

Situierung des Art Process von Haus am Gern

Ziel der Inspektion ist festzustellen, ob Haus am Gern´s Produkte durch geeignete Botschaften anlässlich von Events vermittelt werden.

Da Haus am Gern ein Unternehmen nach allen Regel der Kunst ist und daher Kunst produziert, muss es sich durch individuelle Botschaften von anderen Unternehmen differenzieren, welche keine Kunst produzieren.

Der industrielle Prozess ist darauf ausgelegt, die Differenz zwischen Planung und Realisierung zum Verschwinden zu bringen. Das Produkt ist dann fertig, wenn es messbar seiner sprachlichen Spezifikation entspricht. Abweichungen zwischen der Vorstellung vom Produkt und dem Resultat seiner Umsetzung sind Fehler oder Mängel.

Der künstlerische Prozess ist das Erkennen, Präzisieren und Kommunizieren der möglichen Differenz zwischen dem Gedachten und dem realisierten Werk. Die Differenz ist bedingt durch das Unbewusste und Unkontrollierte im Schaffen des Künstlers sowie durch die Widerstände des Materials. Das Material hat die Aufgabe diese Differenz sichtbar zu machen.

Der künstlerische Prozess subjektiviert die Realität, der industrielle Prozess objektiviert das Subjekt.

Die Botschaft zur Vermittlung eines Industrieproduktes will fast immer an etwas erinnern.

Ein Kunstwerk ist unter anderem dann gelungen, wenn es nicht an etwas erinnern muss.

Je planmässiger ein Projekt ausgeführt wird, desto wirksamer trifft es der Zufall.

 
1.
Haus am Gern war zunächst in Roggwil Wynau und befindet sich jetzt in Biel.
Wie ist das möglich ?

2.
Könnte mit Haus am Gern etwas anderes gemeint sein ?

3.
Ist Haus am Gern die Vorstellung eines zeitgemässen Büros ?

4.
Haus am Gern verbreitet ein grosse Zahl von Stempeln, Bildern, Klebern, bedruckten und bestickten Stoffen.
Ist es möglich das Haus am Gern hinter dieser Beschreibung von sich selbst verschwindet ?

5.
Plant Haus am Gern, sich solange und sooft immer wieder abzubilden bis es nur noch die Behauptung von einem Haus am Gern gibt ?

6.
Ist Haus am Gern ein Star ?

7.
Dreht es sich um ein Haus oder um eine Figur ?

8.
Kann Haus am Gern unheimlich sein ?

9.
Haus am Gern hat Rollen definiert, unabhängig von den Menschen, die diese Rollen ausführen. Ist es Ziel, den Menschen leichter austauschbar zu machen, z.B. um das Kunstprodukt von einem bestimmten Autor zu befreien ?

10.
Was meint das Organigramm von Haus am Gern ?

11.
Ist Haus am Gern ein Gefäss ?

12.
Was ist das Schlimmste was Haus am Gern passieren könnte ?
 

 

die Prüfplakette

Was Frau Annelise Zwez über diesen Nachmittag berichtete lesen Sie hier:  >>

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