| Begleittext zur Ausstellung |
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| Fallada 475, 2004 Installation Die Installation „Fallada 475“ ist eine Weiterentwicklung des Projektes „Fallada – die Urban Legend Skulptur“ (Urban Legend = Legende, Erzählung od. Gerücht), mit dem Barbara Meyer Cesta und Rudolf Steiner 2003 in der Ausstellung „rapp – Kunst im ruralen Raum“ in Rapperswil/BE teilgenommen haben. Das Künstlerduo erklärte, sein Werk bestehe aus der Absicht, ein totes Pferd von einem Helikopter auf einen im Feld aufgestellten Traktor fallen zu lassen. Per Inserat suchten sie (erfolglos) ein „totes Pferd zum Abwurf auf Traktor…“ und stellten die dazu erforderlichen Gesuche an die zuständigen Behörden. Das Projekt – ohne dass je feststand, ob tatsächlich ein Pferd abgeworfen würde oder nicht – erschütterte die Dorfbewohner zutiefst und liess sie erzürnen. Heftigste Reaktionen und Proteste waren die Folge. Sowohl der Gemeinderat Rapperswil, das Bundesamt für Zivilluftfahrt als auch das Amt für Landwirtschaft des Kantons Bern verboten den Abwurf eines Tierkadavers. Als einziges "Corpus Delicti" stand ein Traktor des Typs Bührer 475, Jahrgang 1978, 75 PS, auf einem Feld, der in der Folge durch ein Mitglied der Freunde Alter Landmaschinen, FALBE, "zur Rettung" entführt wurde. Die Künstler markierten den verwaisten Standort mit Absperrband. In einem Informationscontainer und auf www.hausamgern.ch/FALLADA stand den BesucherInnen sämtliches Recherche- und Dokumentationsmaterial zur Verfügung. Die 25 Meter lange Zeichnung in der Ausstellung ist eine zeichnerische Verarbeitung von Fallada und zeigt in einer Art Ballade verschiedenste assoziative oder reale Szenen. Das Künstlerduo Barbara Meyer Cesta und Rudolf Steiner (geb. 1959 und 1964, leben und arbeiten in Biel) ist auch unter dem Namen Haus am Gern oder rsbmc tätig und untersucht die Strukturen der Kunstwelt, ob sie Blanko-Unterschriften von VIPs aus der Kunstszene sammeln, sich mit der Finanznot von Kunstinstitutionen auseinandersetzen oder mit extremen Ideen eine grosse Öffentlichkeit erreichen und provozieren. Dolores Denaro |
